Die Ständige Kulturvertretung Erfurt fordert die Thüringer Landespolitik auf, die geplanten Kürzungen in der Projektförderung und der freien Kulturszene sofort zu stoppen und unterstützt damit nachdrücklich die Forderungen der LAG Soziokultur Thüringen. Der aktuelle Haushaltsentwurf für 2025 sieht drastische Einschnitte vor, die die Vielfalt und Existenz der freien Kulturszene massiv bedrohen.
Besonders betroffen ist die spartenbezogene Projektförderung, die um 14 Prozent gekürzt werden soll. Dieser Rückgang – von 5,8 auf 5 Millionen Euro – bedroht zahlreiche nicht-kommerzielle Kulturinitiativen und freie Kultureinrichtungen im gesamten Freistaat, die dringend auf diese Förderung angewiesen sind, um ihre Projekte und Aktivitäten fortführen zu können. Zusätzlich sollen die Verpflichtungsermächtigungen zur Absicherung langfristiger Projekte von rund 11,6 Millionen Euro auf 4,3 Millionen Euro reduziert werden, was die Planungssicherheit für viele freie Kulturinitiativen weiter untergräbt.
Kultur ist unverzichtbar – Kürzungen würden das kulturelle Leben in Thüringen nachhaltig schwächen
Diese Kürzungspläne treffen vor allem die ländlichen Gebiete, in denen soziokulturelle Zentren oft die einzige Möglichkeit bieten, kulturelle Teilhabe und gemeinschaftliche Aktivitäten zu erleben. Hier leisten freie Kulturinitiativen wichtige Beiträge zur Demokratie, zum sozialen Zusammenhalt und zur regionalen Identität. Die Stärkung und Absicherung der Projektförderung ist daher keine bloße Ausgabe, sondern eine notwendige Investition in die Zukunftsfähigkeit des Landes.
Die geplanten Einschnitte bedrohen jedoch genau diese Infrastruktur. Sie stellen viele freie Kulturschaffende, die überwiegend ehrenamtlich arbeiten, vor existentielle Herausforderungen. Ohne eine stabile Förderung sind viele Projekte und Einrichtungen in ihrer Existenz gefährdet, was insbesondere im ländlichen Raum eine kulturelle Verarmung zur Folge hätte.
Appell an die Landespolitik: Kulturförderung ausbauen, nicht kürzen!
Die Ständige Kulturvertretung Erfurt fordert die Thüringer Landespolitik eindringlich dazu auf, die Projektförderung auf dem bisherigen Niveau zu sichern und die freie Szene als Motor des kulturellen und sozialen Lebens zu stärken. Nicht nur die Kultur, sondern auch die Attraktivität als touristische Ziele hängen maßgeblich von einer verlässlichen Kulturförderung ab. Jetzt ist die Zeit, die Bedeutung der Kultur anzuerkennen und klare Prioritäten für eine nachhaltige und lebendige Kulturlandschaft in Thüringen zu setzen.