Vom 2. bis 8. Mai findet in Erfurt zum ersten Mal eine „Goldenen Aktionswoche“ im Rahmen von GOLD STATT BRAUN statt. Egal ob Workshop, Film, Tanzveranstaltung, Lesung oder Diskussion – dem Aufruf der VIELEN ERFURT, der Galerie HAMMERSCHMIDT + GLADIGAU, der Hilge e. V., dem Kunsthaus Erfurt und der Ständigen Kulturvertretung Erfurt (SKV) sind zahlreiche Akteur:innen und Bildungseinrichtungen gefolgt und setzten damit einmal mehr ein Zeichen für Vielfalt und gegen Diskriminierung.
Den Startschuss am 2. Mai macht der Workshop „Rechtsextreme Ideologien verstehen und erkennen“. Die Dozentinnen Lena Uhlenbrock und Paula Ernst laden ins Café Paul ein, um in einem offenen Rahmen der Frage nachzugehen: Was genau ist Rechtsextremismus überhaupt und inwieweit begegnen wir ihm in unserem Alltag? Am gleichen Tag, nur kurze Zeit später, lädt das DGB-Bildungswerk zum Mahngang anlässlich des 90. Jahrestags der Zerschlagung der Gewerkschaften ein. Denn: „Mit der Zerschlagung der freien Gewerkschaften am 2. Mai 1933 zerstörten die Nazis eines der letzten Bollwerke, das ihrer absoluten Machtergreifung noch hätte im Weg stehen können.“
Gespräche, Filme und Musik zum Thema Antiziganismus, Argumentationstraining gegen rechte und rassistische Äußerungen, ein Hip-Hop-Tanzworkshop, interaktives Theater, ein Themenabend zu den Geschehnissen in Rostock-Lichtehagen vor 30 Jahren und mehr – die angebotenen Veranstaltungen geben ein Schlaglicht der Erinnerungskultur, sie empowern, sie bilden und sie unterhalten. Dabei bewegen sich alle Veranstaltungen im Spektrum der Befreiung vom deutschen Nationalsozialismus und der Beendigung des Zweiten Weltkriegs in Europa und widmen sich der Antidiskriminierung. Sie münden in den 8. Mai und bereiten damit den Anfang vom Ende der diesjährigen Aktion GOLD STATT BRAUN vor, die 2023 das Thema „Was mit Diskriminierung begann, endete in Auschwitz“ in den Vordergrund stellt.
Denn diese Diskriminierung nahm für viele auch nach 1945 kein Ende. Auch heute erleben etliche Menschen gruppenbezogene Feindlichkeit. Gemeinsam treten wir tagtäglich dagegen an, auch dafür steht GOLD STATT BRAUN. Aktuelle Bewegungen und Geschehnisse überall auf der Welt zeigen, dass die Menschlichkeit immer wieder verteidigt werden muss. Deshalb ist es umso wichtiger für diese einzustehen und durch ein gemeinsames Zeichen zu zeigen: Was damals geschah, darf nicht vergessen werden. Es darf nie wieder sein! Die „Goldenen Projektwoche“ soll das Anliegen von GOLD STATT BRAUN in Erfurt erweitern, mit Bildung sowie Kultur untermauern. Und alle Veranstaltungen stehen für das Erinnern. Wie die 2021 gestorbene Shoa-Überlebende Esther Bejarano formulierte: „Dass Auschwitz nie wieder sei – und dieses Land sich ändern muss!“
Initiatoren Erfurt:
DIE VIELEN ERFURT, Galerie HAMMERSCHMIDT + GLADIGAU, Hilge e. V., Kunsthaus Erfurt, SKV (Ständige Kulturvertretung Erfurt e. V.)