Neuer Oberbürgermeister Andreas Horn: Erwartungen an die Umsetzung seiner Wahlversprechen im Kulturbereich
Erfurt, den 27. Juni 2024 – Die Ständige Kulturvertretung Erfurt begrüßt Andreas Horn als neuen Oberbürgermeister der Stadt Erfurt und hofft auf eine konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle der freien (sozio-)kulturellen Szene unserer Stadt. Herr Horn hat in der Podiumsdiskussion der SKV im April 2024 im Kontor Erfurt und im Wahlprogramm der Erfurter CDU umfassende Pläne und Visionen für die kulturelle Entwicklung Erfurts vorgestellt, die wir mit Spannung erwarten und deren Umsetzung wir aufmerksam begleiten werden. Und um diese in Erinnerung zu rufen, haben wir hier eine kleine To-Do-Liste für die kommenden fünf Jahre.
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Vorhaben und Wahlversprechen von Andreas Horn:
1. Kulturräume schaffen:
Räume für Kulturschaffende: Andreas Horn schlug vor, ein Netzwerk zwischenWohnungswirtschaft und Stadtverwaltung zu gründen, um dringend benötigte Ateliers und Veranstaltungsräume zu schaffen. Aus der Podiumsdiskussion vom April 2024 ging eine Überlegung hervor, eine Vermittlungsagentur nach dem Vorbild Jenas zu etablieren, die freie Immobilien an Kulturschaffende vermittelt.
2. Kulturelle Belebung der Stadtgebiete:
Quartiersmanagement im Norden und Süden: Erfurt solle in mehreren Stadtvierteln,beispielsweise am Berliner Platz, Rieth oder Roter Berg, ein Quartiersmanagement erhalten, das sich um die Vernetzung in der Kultur kümmert.
Pop-up-Stores zur Belebung von Stadtteilen: Herr Horn schlug in der Podiumsdiskussion vor, Straßen wie die Magdeburger Allee im Erfurter Norden durch Pop-up-Stores zu beleben.
3. Projektförderung und Finanzierung:
Erhöhung der Fördermittel: Angesichts der Überzeichnung der Fördertöpfe soll die kulturelle Breitenförderung im Doppelhaushalt mit einer halben Million Euro mindestens gehalten, wenn nicht gesteigert werden. Zudem strebt er einen Inflationsausgleich für die Kultur an.
Förderung von Mikroprojekten: Eine Idee Horns, die er bei der Diskussion vorstellte, war darüber hinaus, dass analog zu Chemnitz Mikroprojekte mit bis zu 2000 Euro gefördert und bürokratisch entlastet werden können, um „Kultur genau dort zu fördern, wo sie gebraucht wird“.
Kultur-Sponsoring: Herr Horn möchte alternative Wege zur Finanzierung, wie Kultur- Sponsoring über Unternehmen und die Wohnungsbau-Wirtschaft, prüfen.
Kulturstadtvertrag und Kulturquote: Ein Kulturstadtvertrag mit dem Land Thüringen soll die finanzielle Grundlage für die Kulturförderung stärken. Eine Kulturquote soll den Anteil der Kulturausgaben am städtischen Haushalt festschreiben.
4. Kulturfreundliche Verwaltung:
Digitalisierung der Antragsprozesse: Die Einführung eines digitalen Antragsformulars soll die Antragsstellung und Bearbeitung für Kulturschaffende und die Stadtverwaltung erleichtern.
Kooperation von Kulturdirektion und Erfurt Tourismus und Marketing GmbH: Eine engere Zusammenarbeit soll eine bessere Kommunikation ermöglichen.
Verstärkung Schnittstelle: Anhebung der Verwaltungsstellen für Kulturförderung und der Stelle der Kulturlotsin.
5. Stärkung der Kultur und der kulturellen Bildung:
Einbindung der Kulturvertretungen: Andreas Horn schätzt die Soziokultur für die Aufwertung des Image der Stadt und die Schaffung von Begegnungsräumen. Neue Formate der kulturellen Bildung sollen in Zusammenarbeit mit den Kulturvertretungen entwickelt werden.
Entwicklung und Vernetzung der Kulturinstitutionen: Ein Kulturentwicklungsplan sowie die Vernetzung der Museen und Galerien, insbesondere unter Berücksichtigung des Landesmuseums, stehen auf der Agenda.
Kreativszene und freie Szene: Der Kreativszene, beispielsweise im Zughafen, soll der notwendige Raum zur Entfaltung gegeben und die freie Szene soll verlässlich finanziert werden.
*Alle hier aufgeführten Punkte können aus der Podiumsdiskussion „Wir machen Stadt“ auf unserem YouTube-Kanal oder/und aus dem Wahlprogramm der CDU Erfurt entnommen werden.
Unsere Erwartungen:
Die Ständige Kulturvertretung Erfurt hofft auf die Umsetzung dieser vielversprechenden Vorhaben und eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem neuen Oberbürgermeister. Wir wünschen uns, dass diese Wahlversprechen nicht nur leere Worte bleiben, sondern tatsächlich realisiert werden, um die kulturelle Vielfalt und das soziale Miteinander in unserer Stadt nachhaltig zu fördern.