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Solidarität zum feministischen Kampftag

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Wir, die Ständige Kulturvertretung, solidarisieren uns am heutigen feministischen Kampftag ausdrücklich mit allen Menschen, die sich in Erfurt, in Thüringen und darüber hinaus für FLINTA* einsetzen.

Ursprünglich ging es an diesem Tag um das Frauenwahlrecht und die Emanzipation der Arbeiterinnen. Diese politischen Kämpfe um Rechte und die Sichtbarmachung von Ungleichbehandlungen sind auch heute noch hochaktuell. Zahlreiche Studien, z.B. zum Gender Pay Gap oder Gender Health Gap, belegen, dass Geschlechtergerechtigkeit noch lange nicht erreicht ist und reale negative Auswirkungen auf die Lebenssituation von Frauen hat. Unter patriarchalen Strukturen und daraus resultierender Diskriminierung leiden leider alle FLINTA*-Personen (Cis-Frauen, Lesben, Inter*, Non-Binary, Trans*, Agender u.a.).

Auch im Kulturbetrieb werden leider immer wieder Missstände aufgedeckt, wie zuletzt am Theater Erfurt. Hier müssen wir klar sagen, dass wir uns mit Marry-Ellen Witzmann solidarisieren, die diese Missstände öffentlich gemacht und nun unter Repressalien zu leiden hat, weil sie sich für die Opfer von Diskriminierung einsetzte.

Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Ungerechtigkeiten, die nicht aufgedeckt werden. Neben der immer noch bestehenden strukturellen Diskriminierung ist gerade die Kulturarbeit ein Feld, das stark von Männern besetzt ist. Die schwierige Vereinbarkeit von Kulturarbeit, die überwiegend in den Abendstunden stattfindet, und Familie ist ein Grund dafür. Denn es sind nach wie vor die Frauen, die den Großteil der Care-Arbeit übernehmen und weniger Möglichkeiten bekommen, an Kultur teilzuhaben und sie zu gestalten. Das ist ein Problem.

Der 8. März ist deshalb auch ein feministischer Kampftag, weil an diesem Tag die allgegenwärtige Diskriminierung sichtbar gemacht werden soll und der Kampf gegen diese Diskriminierung das Ziel ist. Deshalb lasst uns gemeinsam diesen Weg weitergehen. Für ein gesellschaftliches Miteinander auf Augenhöhe!