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Kürzungen bedrohen Vielfalt der freien Kultur- und Soziokulturszene in Erfurt

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Die jüngst bekannt gewordenen Pläne der Stadt Erfurt, Zuschüsse in Millionenhöhe einzufrieren, haben große Besorgnis in der freien Kultur- und Soziokulturszene ausgelöst. Als Ständige Kulturvertretung, die die Interessen der freien Szene und Soziokultur in unserer Stadt vertritt, möchten wir auf die weitreichenden Folgen dieser Entscheidung hinweisen.

Laut einem Bericht der Thüringer Allgemeinen (Ausgabe vom 15.01.25), der sich auf Aussagen aus dem Rathaus sowie Stellungnahmen von betroffenen Institutionen beruft, sollen Subventionen und Fördergelder in erheblichem Umfang eingefroren werden. Dies betrifft zahlreiche Bereiche, darunter auch kulturelle Institutionen und Vereine. Schon jetzt äußern Vertreterinnen der Kultur- und Soziokulturszene ihre Befürchtungen, dass Projekte eingestellt, Mitarbeiterinnen entlassen und kulturelle Angebote stark eingeschränkt werden müssen.

Laut unseren Informationen betreffen die Sperrungen unter anderem das Frauenzentrum, das Queere Zentrum, den Schotte e.V., aber auch die Jüdisch-Israelischen Kulturtage, den Molsdorfer Kultursommer, das Tiefthaler Kunstfest sowie die Haushaltsstelle für den Kultursommer.

Unersetzlicher Beitrag zur Stadtgesellschaft

Die freie Szene und die Soziokultur sind essenzielle Bestandteile des kulturellen Lebens in Erfurt. Sie bieten Räume für Kreativität, Diversität und gesellschaftliche Teilhabe, die weit über rein kulturelle Angebote hinausgehen. Ein Einfrieren der Zuschüsse würde nicht nur aktuelle Projekte gefährden, sondern auch langfristig das Vertrauen der Kulturschaffenden in die politischen Rahmenbedingungen unserer Stadt untergraben.

Gemeinsam für die Kultur kämpfen

Wir schließen uns der Meinung an, dass diese Maßnahmen eine „massive Schädigung der kulturellen Infrastruktur“ zur Folge haben können, und fordern die Stadt Erfurt auf, die angekündigten Maßnahmen transparent darzustellen. Zudem appellieren wir an die Verantwortlichen, schnellstmöglich in den Dialog mit den betroffenen Akteur*innen zu treten und alternative Lösungen zu finden.

Kultur ist unverzichtbar und darf nicht zum Spielball finanzieller Kürzungen werden!